Mit der neuen EU-ELV-Verordnung treten verpflichtende Recyclingquoten für Kunststoffe in Neufahrzeugen in Kraft. Für Automobilhersteller entsteht dadurch erheblicher Handlungsdruck – nicht nur in Bezug auf die Erfüllung regulatorischer Vorgaben, sondern auch hinsichtlich der CO₂-Bilanz entlang des gesamten Lebenszyklus.
Besonders herausfordernd sind lackierte Außenbauteile. Der Lack beeinträchtigt sowohl die Recyclingfähigkeit als auch die Material- und Oberflächenqualität der zurückgewonnenen Kunststoffe. Damit wird hochwertiges Recyclat für den Einsatz im Sichtbereich bisher praktisch ausgeschlossen.
Der Status quo zeigt, dass einfache Verfahren nur minderwertige Recyclate liefern, die für hochwertige Anwendungen wie im Automobilbau ungeeignet sind. Komplexere Verfahren können zwar Lackschichten entfernen, sind jedoch energie- und chemikalienintensiv und damit weder ökologisch noch ökonomisch tragfähig.
Gefragt sind Technologien, die Recycling auf ein neues Niveau heben: effizient, qualitätsgesichert und CO₂-optimiert. Nur so lassen sich die Anforderungen der Verordnung nicht als Belastung, sondern als Chance begreifen – für die Industrie, für den Klimaschutz und für eine echte Kreislaufwirtschaft.
Der Wandel ist unausweichlich. Die Chance liegt im Neudenken.